Samstag, 14. März 2015

Konbini Life

Der kleine Laden um die Ecke ist einer der Gründe, weshalb ich meine Wohnung hier absolut liebe.
Ich besuche ihn ständig, denn auf diesen 25 Quadratmetern findet man alles, was das Herz begehrt.
Frische Onigiri und warme Snacks ziehen mich jeden zweiten Tag in ihren Bann, wenn ich aus dem Zug steige und es riecht bereits auf dem Bahnsteig so herrlich. Also, rein in den Konbini und Mittagessen besorgt. Manchmal beschließe ich, mir ein Eis zu gönnen, 'wenn ich noch diese fünf verdammten Kanji gelernt habe'. An anderen Tagen geht mein Kuli leer, oder es verlangt mich nach einer Zeitschrift. Ab in den Konbini. Einer der Mitarbeiter dort heißt Nakayo. Woher ich das weiß? Es steht auf seinem Namensschild. Wie ich das lesen kann? Gute Frage! In Japan werden Nachnamen eigentlich in Kanji geschrieben. Ich tippe aber darauf, dass, da die japanische Regierung eine Begrenzung auf 2000 Kanji (ist ja noch kaum was, haha) im Alltag festgelegt hat, die komplizierten 'Nachnamen Kanji' oft auch in Umschrift abgedruckt werden. Hiragana for the win! Nakayo ist fast jeden Tag im Konbini und wie ihr bereits gemerkt habt, bringe ich es fast auf den selben Prozentsatz. Ich liebe meinen Besuch dort, denn die Konversation ist jedes Mal fast exakt gleich. So habe ich endlich eine Möglichkeit, meine langsam entstehenden Japanisch Kenntnisse zu testen. Er sagt jedes Mal 'hallo' und wünscht mir einen schönen Tag, wenn ich gehe. So viel habe ich schon am ersten Tag verstanden. Bei meinem zweiten Besuch, habe ich auch die Frage nach der 'Punktekarte' (so was wie unser Paypal) verstanden und dankend abgelehnt. Er hat beim nächsten Besuch nicht mehr danach gefragt. Man kennt sich eben. Meistens bezahle ich meine 400 Yen (3€) Einkäufe mit abnormal hohen Summen, zum Beispiel einem 10.000 Yen Schein. Das liegt daran, dass meine Bank nur diese Scheine ausgibt und die Ticketautomaten sie nicht annehmen. Ich brauche also den Konbini auch zum Geld wechseln. Nakayo kennt auch schon mein Lieblingsessen aus der Snacktheke: die scharfen Hähnchenschenkel. Wenn ich also nur in die Richtung schaue, fragt er bereits: Auch eins davon?
Sollte ich irgendwann mal die entsprechenden Japanisch-Kenntnisse besitzen, werde ich ihm mitteilen, dass er mir mehr als ein Mal den Tag gerettet hat. 
Bis dahin bleibt es wohl bei: "Essstäbchen dazu?" "Ja, das wäre super, danke!"

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